01.07.2025

Wie kann unsere Ernährung in Zukunft nicht nur nachhaltig, sondern auch krisenfest gestaltet werden? Diese Frage beantworten Forschende aus dem Leibniz-Forschungsnetzwerk „Grüne Ernährung – Gesunde Gesellschaft“ in einem gemeinsamen Positionspapier, das kürzlich im Fachjournal Sustainable Development veröffentlicht wurde. Auch das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) war maßgeblich an der Publikation beteiligt.
Das Papier ist als Anstoß aus der Wissenschaft zu verstehen, Ernährungssysteme ganzheitlich neu zu denken. Aktuell schaden viele unserer Essgewohnheiten nicht nur unserer Gesundheit, sondern auch Umwelt und Klima: Rund ein Drittel der weltweiten Treibhausgase stammen aus der Landwirtschaft, während gleichzeitig Millionen Menschen hungern oder sich ungesund ernähren. Das Konzept „SARAS“ – kurz für „Sustainable and Resilient Agrifood Systems“ – bietet hier eine neue Grundlage. Es verbindet gesunde, überwiegend pflanzliche Ernährung mit dem Schutz der Umwelt und der Fähigkeit von Agrar- und Ernährungssystemen, auch unter Stress und globalen Krisensituationen – wie etwa durch Pandemien oder Extremwetter – stabil zu bleiben.
Fünf Säulen für ein neues Ernährungssystem
Was das Konzept besonders macht, ist der ganzheitliche Blick: Es vereint ökologische, wirtschaftliche, politische, soziale und global-lokale Aspekte. Ein Schwerpunkt liegt auf Maßnahmen in wohlhabenden Ländern, da hier der größte Handlungsbedarf besteht. Der Fokus liegt auf der Transformation des gesamten Systems – von Anbau und Produktion über den Handel bis hin zum Konsum von Lebensmitteln.
„Mit SARAS wollen wir nicht nur Ernährung nachhaltiger gestalten, sondern sie auch widerstandsfähiger gegenüber Krisen machen. Dazu ist es notwendig, räumlich und funktional diversifizierte Produktionssysteme für Lebensmittel zu etablieren, damit das System verschiedene Bedürfnisse bezüglich der Produkte sowie ökologische Leistungen erfüllen kann. Neue Anbaumodelle und Technologien können dazu beitragen, effiziente Landwirtschaft zu betreiben, die gute Erträge bringt, aber gleichzeitig die Natur, die Biodiversität und das Klima schont“, sagt Prof. Dr. Sonoko Dorothea Bellingrath-Kimura vom ZALF, eine der Mitautorinnen der Studie.
Die ZALF-Forscherin Dr. Annette Piorr, ebenfalls Mit-Autorin der Studie betont: „Zu nachhaltigen und schockresistenten Ernährungssystemen gehört es, regionale Wertschöpfungsketten für Lebensmittel zu fördern, sowie sozial gerechtere Strukturen zu schaffen und die politische Unterstützung dafür zu gewinnen. Jeder und jede sollte die Möglichkeit haben, sich für eine gesunde und nachhaltige Ernährung zu entscheiden.“
Konkrete Maßnahmen und offener Forschungsbedarf
Das Positionspapier bietet Vorschläge für Veränderungen, etwa in der Politikgestaltung und der Lebensmittelproduktion. Gleichzeitig weist es auf offene Fragen hin: Wie lassen sich nachhaltige Maßnahmen in großem Maßstab umsetzen? Welche politischen Instrumente sind am wirksamsten? Und wie kann die Finanzierung dieser Transformation sichergestellt werden?
Diese Fragen machen deutlich, an welchen Stellen noch weiterer Forschungsbedarf besteht. Die Forschenden betonen, dass die Ergebnisse in den Austausch mit politischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern, landwirtschaftlichen Betrieben und Verbraucherinnen und Verbrauchern gebracht werden müssen – denn der Wandel der Systeme kann nur gemeinsam mit allen daran beteiligten Akteurinnen und Akteuren gelingen.
Projektpartner:
Das Positionspapier entstand unter Zusammenarbeit von 19 Forschenden des Leibniz-Forschungsnetzwerks „Grüne Ernährung – Gesunde Gesellschaft“. Das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) ist Mitglied dieses Netzwerks. Das Netzwerk besteht aus 10 Forschungseinrichtungen und wird vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) koordiniert.
Leibniz-Forschungsnetzwerk Grüne Ernährung – Gesunde Gesellschaft: https://www.leibniz-gemeinschaft.de/forschung/leibniz-forschungsnetzwerke/gruene-ernaehrung-gesunde-gesellschaft
Weitere Informationen:
Positionspapier: Sustainable and Resilient Agrifood Systems (SARAS). A Leibniz Position: https://doi.org/10.1002/sd.3468
Pressemitteilung der Leibniz-Gemeinschaft: https://www.leibniz-gemeinschaft.de/ueber-uns/neues/forschungsnachrichten/forschungsnachrichten-single/newsdetails/krisenfeste-ernaehrungssysteme
Hinweis zum Text:
Dies ist eine mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz erstellte Zusammenfassung des Originaltextes:
Hunecke, C., Thom, F., Vogt, J. H.-M., Bellingrath-Kimura, S. D., Brück, T., Gaupp, F., et al. (2025). Sustainable and Resilient Agrifood Systems (SARAS): A Leibniz Position. Sustainable Development, 1–14. https://doi.org/10.1002/sd.3468, veröffentlicht Open Access unter der Lizenz CC BY 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.
Der Text wurde unter den Gesichtspunkten der KI-Regelungen am ZALF sorgfältig überprüft und überarbeitet.