Ernährungssicherheit, Klimawandel, Nachhaltigkeit
Vom 12. bis 16. März 2018 trafen sich rund 250 Teilnehmende aus 25 Ländern zur ersten „Landscape 2018“ im Berliner Wissenschafts- und Technologiepark Adlershof. Die vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e. V. gemeinsam mit internationalen Partnern organisierte Konferenz schärfte den Blick auf die zentralen Herausforderungen einer globalisierten Landwirtschaft: Klimawandel, Ernährungssicherheit, Nachhaltigkeit. In mehr als 75 Vorträgen, 70 Postern, vier Themenworkshops sowie drei Feldexkursionen stand die Vernetzung unterschiedlicher wissenschaftlicher Disziplinen und Akteure unter der thematischen Klammer der Agrarlandschaftsforschung im Fokus.
Prof. Frank Ewert, Wissenschaftlicher Direktor des ZALF und einer der Conference Chairs der Konferenz, betonte in seiner Eröffnungsrede die Bedeutung der Agrarlandschaftsforschung für die Umsetzung dieser Nachhaltigkeitsziele. „Die zentrale Herausforderung unserer Disziplinen ist die Balance zwischen Ernährungssicherung für eine wachsende Weltbevölkerung durch Steigerung der Produktivität auf der einen Seite und der Anspruch an eine nachhaltige, an den Klimawandel sowie andere Nachhaltigkeitsziele angepasste Landwirtschaft auf der anderen“, so Ewert. „Die Agrarlandschaftsforschung kann und muss hier Brücken bauen: zwischen disziplinären und interdisziplinären Ansätzen, zwischen Anwendungsorientierung und Grundlagenforschung.“ So könne es gelingen, auf Trends wie Digitalisierung, Globalisierung und neue Technologien noch besser zu reagieren, diese zu nutzen sowie den globalen Herausforderungen so noch effizienter zu begegnen.
Auch
Prof. Mark Rounsevell, vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT, IMK-IFU), wies als einer der Conference Chairs auf die zentrale Rolle der Agrarlandschaftsforschung zur Erreichung der UN-Nachhaltigkeitsziele hin: „Wie gelingt die Balance zwischen einzelnen Zielen und wie können Konflikte moderiert werden“, war eine der zentralen Leitfragen seines Vortrags. „Wenn wir etwa Wälder aufforsten, um dem Klimawandel zu begegnen und Nutzpflanzen zur Energiegewinnung anbauen, bleibt uns dann genug Fläche für die Lebensmittelproduktion oder den so wichtigen Erhalt der Biodiversität?“, so Rounsevell.
Die Konferenz gliederte sich inhaltlich in drei Parallelsessions: Session I - Landschaftsprozesse, Session II - Landnutzung und Governance sowie Session III Landschaftssynthese und mündete am letzten Vortragstag in eine Abschlussdiskussion.
Yiqi Luo, Professor am Department of Microbiology and Plant Biology der University of Oklahoma, eröffnete den ersten Vortragstag mit einer Keynote zum Thema „Microbial Modeling and Beyond“.
Sandrine Petit, Research Director am Institut National de la Recherche Agronomique (INRA, UMR Agroecologie), stimmte die Teilnehmenden in ihrer Keynote „Landscape, biodiversity and agroecological services“ auf Fachsession II ein.
„Landscape science: the role of models, data and theory” lautete die Keynote am letzten Vortragstag, gehalten von
Marcel van Oijen vom Centre for Ecology and Hydrology (CEH).
„Die Steuerung von Landnutzung im Sinne der Nachhaltigkeitsziele erfordert mehr disziplinübergreifendes Wissen über die Wechselwirkungen von natürlichen und gesellschaftlichen Prozessen und Faktoren, die mit der Nutzung der Landschaft im Zusammenhang stehen. Nur durch eine enge Verzahnung von neuesten grundlagen- und anwendungsorientierten Erkenntnissen aus der disziplinären und interdisziplinären Landschaftsforschung sowie durch den intensiven Austausch mit gesellschaftlichen Akteuren lassen sich tragfähige Maßnahmen und Konzepte zu deren Umsetzung erarbeiten“, fasst Conference Host
Prof. Katharina Helming vom ZALF in der Schlussdiskussion zusammen. Hierfür will das ZALF langfristig ein Podium etablieren. Die Konferenz „Landscape 2018“ war ein erster Schritt in diese Richtung.
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