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Die zentralen Forschungsfragen von Programmbereich 2 „Landnutzung und Governance“ sind:
- Welche Effekte haben die Landnutzung insgesamt bzw. einzelne Managementverfahren auf die Bereitstellung von Ökosystemleistungen (ÖSL) und Biodiversität und wie können diese verbessert werden?
- Wie lassen sich die Bereitstellung, Veränderung und Standortabhängigkeit von Ökosystemleistungen und Biodiversität sowie die Trade-offs mit agrarischen Managementverfahren modellieren und bewerten?
- Welche Erwartungen haben die Gesellschaft bzw. einzelne gesellschaftliche Gruppen hinsichtlich der Bereitstellung von Ökosystemleistungen und Biodiversität, welche standortangepassten Landnutzungsoptionen ergeben sich daraus?
- Wie sehen geeignete Governance-Ansätze aus, welche die gesellschaftlich erwünschte Bereitstellung von Ökosystemleistungen und Biodiversität sichern und Landnutzungskonflikte reduzieren? Welche Rolle spielt Forschung bei der Entwicklung von Innovationen in diesem Bereich?
Arbeitsgruppen
Ressourceneffiziente Anbausysteme
Die Arbeitsgruppe entwickelt und modelliert regelbasiert ressourceneffiziente Anbausysteme für heutige und zukünftige Rahmenbedingungen. Wesentliche Merkmale dieser Anbausysteme sind eine geringe Vulnerabilität und hohe Resilienz gegenüber externen Einwirkungen, ein ressourceneffizienter Umgang mit Produktionsmitteln sowie die Reduzierung biotischer und abiotischer Folgewirkungen. Die Entwicklung derartiger Anbausysteme geschieht regional-, standorts- und betriebsspezifisch innerhalb unserer Wissenschafts-Praxis-Netzwerke. Im Fokus steht neben Bodenbearbeitungssystemen auch die Integration von Leguminosen und neuen Fruchtarten (z. B. Sojabohne) in regional angepasste Anbausysteme des konventionellen und ökologischen Landbaus.
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Kontakt:
Dr. Moritz Reckling
Nachhaltige Grünlandsysteme
Die Arbeitsgruppe entwickelt Strategien für eine nachhaltige und ausgeglichene Nutzung von Grünland. Dessen Funktionen und Prozesse werden umfassend von mechanistischen Topfexperimenten, über Plot- und Feldexperimente bis hin zur Landschaftsskala untersucht. Durch die Nähe zur Forschungsstation Paulinenaue liegt ein Fokus auf heterogenen Niedermooren wobei jedoch auch Umweltgradienten über ganz Deutschland betrachtet werden. Pflanzenarten und -gesellschaften als Verbindungsglieder zwischen der ober- und unterirdischen Biodiversität und Ökosystemleistungen unter unterschiedlichen Managementstrategien werden funktionell charakterisiert. Zusammen mit Fernerkundungsdaten sollen so Grünlandfunktionen von der feinsten Wurzel bis hin zur Landschaftsebene betrachtet werden.
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Kontakt:
Dr. Joana Bergmann
Bereitstellung von Ökosystemleistungen in Agrarsystemen
Der Fokus der Arbeitsgruppe liegt auf der Erforschung von Wechselwirkungen zwischen landwirtschaftlichen Nutzungsverfahren und Ökosystemleistungen, die an die agrarische Nutzung gebunden sind. Deren Standortabhängigkeit und Beeinflussung durch Managementverfahren werden analysiert und Trade-offs zwischen einzelnen Maßnahmen analysiert. Aufbauend auf dieser multikriteriellen Analyse der Landschaft und der Bewertung der Effekte der Landnutzung können neue Anbausysteme mit einer verbesserten Bereitstellung von Ökosystemleistungen sowie neue Planungsmethoden auf Landschaftsebene entwickelt werden.
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Kontakt:
Prof. Dr. Sonoko Dorothea Bellingrath-Kimura
Bereitstellung von Biodiversität in Agrarsystemen
Ziel der Arbeitsgruppe ist die Erweiterung des Wissens über die raum-zeitlichen Interaktionen der Landnutzung mit den uneinheitlich verteilten Standortfaktoren und deren Einfluss auf die sich manifestierenden Biodiversitätsmuster. Das Verständnis über die Prinzipien der Entstehung dieser Muster ist Voraussetzung, um wirkungsvolle Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität ableiten zu können. Die hohe Komplexität erfordert eine gleichzeitige Betrachtung der naturräumlichen, standörtlichen Potenziale (Biotop- und Artenausstattung) und der Landnutzung am Punkt und somit neuartige Erhebungsmethoden und Untersuchungsdesigns, z. B. die Kombination eines großräumigen Landschaftsmonitoring mit strukturierten Erhebungen auf Plot-Ebene.
Kontakt:
Dr. Michael Glemnitz
Biodiversität aquatischer und semiaquatischer Landschaftselemente
Im Forschungsprofil der Arbeitsgruppe stehen Zusammenhänge zwischen Landschaftsstrukturen, Lebensräumen und Artenvorkommen, um Habitatpräferenzen und Artenausbreitung im Landschaftskontext von sich im aquatischen Bereich entwickelnden Arthropoden zu verstehen. Als Modellobjekte dienen hämatophage Mückenfamilien, deren Entwicklung an aquatische, semiaquatische und humide Biotope gebunden ist. Schwerpunkte liegen hierbei auf ökologischen Fragestellungen innerhalb der Stechmücken, Gnitzen und Kriebelmücken (Diptera: Culicidae,
Ceratopogonidae,
Simuliidae).
Kontakt:
Dr. Doreen Werner
Tieflandhydrologie und Wassermanagement
Die Arbeitsgruppe fokussiert auf die Ursache-Wirkungsanalyse und Bilanzierung ober- und unterirdischer Wasser- sowie Stoffflüsse in pleistozänen Landschaften unter Berücksichtigung ihrer besonderen hydrologischen Charakteristika. Schwerpunkt ist die Weiterentwicklung eines modellbasierten hydrologischen Systemverständnisses mit Fokus auf der Interaktion zwischen Landnutzung und den hydrologischen Systemen in Agrarlandschaften. Dabei ist insbesondere die Vielzahl der sich verändernden Randbedingungen für die Analyse und modellhafte Abbildung der sich verändernden Wirkungsgefüge wissenschaftlich eine große Herausforderung.
Kontakt:
apl. Prof. Dr. Christoph Merz
Biotische Interaktionen zwischen Wald- und Agrarflächen
Der Fokus der Arbeitsgruppe liegt auf den Wechselwirkungen zwischen naturnahen und den durch Menschen geschaffene Lebensräumen und ihren Effekten auf Pflanzen- und Tierarten, einschließlich der Kulturfolger. Hierfür werden insbesondere Veränderungen der Verbreitungsmuster in der Landschaft und deren Ursachen in Waldfragmenten und entlang von Wald-Acker-Übergangsbereichen analysiert. Daraus lassen sich nachhaltig orientierte Landnutzungsoptionen für ein verbessertes Management von wilden Pflanzen- und Tierarten in Agrarlandschaften ableiten.
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Kontakt:
apl. Prof. Dr. Monika Wulf
Governance von Ökosystemleistungen
Zentrale Fragestellung der Arbeitsgruppe ist, mit welchen Governanceansätzen sich eine gezielte Bereitstellung von gesellschaftlich nachgefragten Ökosystemleistungen und Biodiversitätsziele sicherstellen lässt. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf finanziellen Anreizinstrumenten und deren Zusammenwirken mit Ordnungsrecht und freiwilligen Kooperationen. Unter Berücksichtigung der Rolle und des Potentials verschiedener Akteure für die Entwicklung und Umsetzung ökosystemleistungsbasierter Instrumente und Steuerungsansätze werden diese forschungsbasiert weiterentwickelt. In diesem Zusammenhang werden insbesondere auch transdisziplinäre Ansätze genutzt.
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Kontakt:
Prof. Dr. Bettina Matzdorf
Nachhaltige Landnutzung in Entwicklungsländern
Im Fokus der Arbeitsgruppe steht die Analyse von Landnutzung und Landschaftssystemen in Schwellen- und Entwicklungsländern. Basierend auf den Analysen werden mithilfe interdisziplinärer Forschungsmethoden Strategien entwickelt, um den komplexen Problemen von landwirtschaftlichen Systemen in Entwicklungsländern auf lokaler, regionaler und globaler Ebene zu begegnen. Insbesondere Fragen der Vermeidung von Landnutzungskonflikten, einer verbesserten Anpassung an den Klimawandel, der Sicherung der Nahrungsmittelversorgung sowie der Existenzgrundlage landwirtschaftlicher Familienbetriebe sind von zentraler Bedeutung. Die Arbeitsgruppe operiert in Sub-Sahara Afrika, Lateinamerika und Südasien und zielt speziell auf das Thema Ressourcenökonomie in Verbindung mit Naturwissenschaften ab, um dadurch einen integrierten interdisziplinären Forschungsansatz sicherzustellen.
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Kontakt:
Dr. Stefan Sieber
Co-Design von Wandel und Innovation
Die Arbeitsgruppe richtet mit ihren Forschungsarbeiten den Blick auf die Akteure der Agrarlandschaft. Diese bringen ihren Werte, Normen, Interessen und Wissensbestände in Veränderungs- (Change) und Innovationsprozesse ein und beeinflussen gesellschaftliches Handeln. Betrachtet werden individuelle, organisationale wie interorganisationale raumbezogene Formen des Zusammenwirkens im jeweiligen institutionellen Rahmen. Erreicht werden sollen ein besseres Verständnis von Landnutzungskonflikten in Agrarlandschaften und Vorschläge für deren Lösung (Akzeptanz). Prozesse des Co-Designs und der Co-Creation von Wissen und Ergebnissen(Transdisziplinarität) werden analysiert und bewertet sowie auch gezielt eingesetzt.
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Kontakt:
Dr. Rosemarie Siebert
Umweltgerechtigkeit in Agrarlandschaften
Als Arbeitsgruppe fokussieren wir auf Gerechtigkeitsaspekte, die im Rahmen des Wandels von Agrarlandschaften auftreten. Wir untersuchen Fragen der gerechten Verteilung, Teilhabe und Anerkennung sowie der unterschiedlichen Konzeptualisierung der vielfältigen Werte der Natur, im Rahmen der Entwicklung und Umsetzung von Politikinstrumenten und Managementinterventionen zur Steuerung von Landnutzung, zum Schutz der biologischen Vielfalt, zu landnutzungsbasiertem Klimaschutz sowie zur Nahrungsmittelproduktion. Wir verfolgen einen inter- und transdisziplinären Forschungsansatz, der qualitative mit quantitativen Methoden der Sozialforschung verbindet. Unsere Arbeiten umfassen verschiedene Governancebenen von lokal bis supranational, mit geografischen Foki in Südostasien, Lateinamerika und der EU.
Kontakt:
Dr. Lasse Loft
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