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FORMULA: Neue DFG-Forschungsgruppe der Uni Gießen und ZALF untersucht Agroforstsysteme

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​​​​​​​​15.07.2​024

Ernte in einem Agroforstbestand auf der Versuchsfläche in Groß Mutz in Brandenburg

Forschende des Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) sind Teil der neuen DFG-Forschungsgruppe FORMULA. Die Gruppe erforscht die Vorteile von Agroforstsystemen für Ökosysteme und Menschen. Verschiedene Arbeitsgruppen untersuchen in den nächsten vier Jahren unter anderem Biodiversität, Wasserhaushalt, Bodengesundheit und Bestäubungsleistungen auf Agroforst-Versuchsfeldern.

Die neue DFG-Forschungsgruppe FORMULA an der Universität Gießen und am ZALF widmet sich der Erforschung von Agroforstsystemen. Agroforst bezeichnet die Kombination von Bäumen oder Sträucher auf derselben landwirtschaftlichen Anbaufläche. Im Rahmen der Forschungsarbeiten werden die Auswirkungen dieser Anbausysteme auf Ökosysteme und die Menschen untersucht. Die Forschungsgruppe legt zunächst den Fokus auf die Untersuchung von Fragen zum Wasserhaushalt, zur Bodengesundheit, zu Bestäubungsleistungen sowie zu Veränderungen des Mikroklimas. Die Forschenden schauen sich ganz genau an wie groß der Einfluss der Baumreihen auf die Feldbestände ist. Dabei werden sie ebenfalls analysieren, welche Ergebnisse die Agroforstsysteme im Vergleich zu üblichen Feldanordnungen erbringen. 

Die Versuche werden in Brandenburg und Hessen auf Flächen durchgeführt, auf denen bereits 2017 Baumreihen angepflanzt wurden. Das hat den Vorteil, dass unmittelbar mit den Felduntersuchungen begonnen werden kann. 

Am ZALF sind mehrere Arbeitsgruppen beteiligt 

Die Forschungsgruppe wird von Prof. Lutz Breuer, Professor für Landnutzungssysteme an der Universität Gießen, geleitet. Am ZALF sind gleich mehrere Arbeitsgruppen in die DFG-Forschungsgruppe involviert: 

  • Dr. Joana Bergmann, Arbeitsgruppe „Nachhaltige Grünlandsysteme“ untersucht Fragen zur funktionellen Biodiversität und Variation von Pflanzen.
  • Dr. Maren Dubbert, aus der Arbeitsgruppe „Isotopen-Biogeochemie & Gasflüsse“ beschäftigt sich mit Boden-Pflanzen Wechselwirkungen des Wasserkreislaufes.
  • Dr. Mathias Hoffmann aus der Arbeitsgruppe „Isotopen-Biogeochemie & Gasflüsse“ beschäftigt sich mit Treibhausgasemissionen und Kohlenstoffsequestrierung.
  • Dr. Kathrin Grahmann aus der Arbeitsgruppe „Ressourceneffiziente Anbausysteme“ untersucht Nährstoffflüsse.
  • Prof. Dr. Sonoko Dorothea Bellingrath-Kimura (AG: „Bereitstellung von Ökosystemleistungen in Agrarsystemen“).
  • Prof. Heidi Webber („Integrierte Pflanzenbau-Systemanalyse“) und Prof. Frank Ewert (Wissenschaftlicher Direktor) untersuchen Management, Produktivität und Erträge der Agroforstsysteme 

Forschungsbedarf zum Thema Agroforst 

Agroforstsysteme sind eine Form der Landnutzung, die Bäume oder Sträucher in Ackerkulturen, zum Teil in Kombination mit Tierhaltung, integriert. Vor dem Hintergrund aktueller Herausforderungen wie dem Klimawandel und Biodiversitätsverlusten erfährt diese Form der Landnutzung, verstärkte Aufmerksamkeit in der Forschung. Agroforstsysteme haben das Potential, das Mikroklima und die Bodengesundheit zu verbessern sowie die Biodiversität zu fördern. Zudem werden agronomische Vorteile durch eine zusätzliche Einnahmequelle aus den Baumreihen und damit eine Streuung der Risiken für landwirtschaftliche Betriebe gesehen. Kritisch werden der Schattenwurf durch die Baumreihen, ein höherer Schädlings- und Unkrautdruck, Wasserkonkurrenz, Inflexibilität und geringere Ernteerträge gesehen. Insbesondere in den gemäßigten Breiten gibt es zu Agroforstsystemen jedoch nur wenige wissenschaftlich abgesicherte Ergebnisse. 

Bekanntmachung der DFG zur Forschungsgruppenförderung am 02. Juli 2024 

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert insgesamt zehn neue Forschungsgruppen, die Themen von Agroforstwirtschaft bis hin zur Automatisierung der gesellschaftlichen Kommunikation behandeln werden. Der Hauptausschuss der DFG hat auf Empfehlung des Senats am 02. Juli 2024 beschlossen, die Förderung von zehn neuen Forschungsgruppen zu bewilligen. Die Förderung erfolgt in Form einer Gesamtzuwendung in Höhe von rund 41,3 Millionen Euro, die eine Laufzeit von bis zu acht Jahren umfasst. Die Förderung von Forschungsgruppen ermöglicht Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, sich aktuellen und drängenden Fragen ihrer Fachgebiete zu widmen und innovative Arbeitsrichtungen zu etablieren. Insgesamt fördert die DFG zurzeit 225 Forschungsgruppen. 

Projektpartner:

  • Professur für Landschafts-, Wasser- und Stoffhaushalt An der Justus-Liebig-Universität Gießen – Prof. Dr. Lutz Breuer
  • ​​Fachgebiet Agrarökologie und nachhaltige Anbausysteme der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde – Prof. Dr. Ralf Bloch

Förderhinweis: 

Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) ​

 

Weitere Informationen:


 

Bildmaterial

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Ernte in einem Agroforstbestand auf der Versuchsfläche in Groß Mutz in Brandenburg | Quelle: © Marco Donat / ZALF.
Ernte in einem Agroforstbestand auf der Versuchsfläche in Groß Mutz in Brandenburg | Quelle: © Marco Donat / ZALF.
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© Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e. V. Müncheberg

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