
Der Klimarelevanz von Bodenstäuben aus Agrarlandschaften auf der Spur
Bodenstäube, die von landwirtschaftlichen Nutzflächen emittieren, stehen im Verdacht, einen großen Einfluss auf die Prozesse in der Atmosphäre auszuüben, speziell der Wolkenbildung. Zu dieser Thematik wurden am Institut für Meteorologie und Klimaforschung des KIT - gemeinsam mit Wissenschaftlern der Institute für Bodenlandschaftsforschung und Landschaftsbiogeochemie - kontrollierte Experimente in einer Wolkenkammer des KIT durchgeführt. Die Experimente dienten dem Zweck, den Einfluss von Bodenstaub auf die Bildung von Eiskeimen zu untersuchen. Durch das ZALF wurden hierfür Stäube aus China, Argentinien und Deutschland bereitgestellt, die sich im Bodentyp, der Bodenart und der Landnutzungsintensität unterscheiden. Zuvor erfolgte eine detaillierte Beschreibung der Staubproben hinsichtlich ihrer bodenkundlichen, chemischen sowie mikrobiellen Eigenschaften. Es zeigte sich eine 10-fach höhere Eisbildungsrate von Bodenstaub im Vergleich zu rein mineralischem Staub, wie er z.B. aus Wüsten emittiert. Die Wolkenbildung kann verstärkt bereits bei höheren Temperaturen einsetzen, was wiederum den Strahlungshaushalt der Erde beeinflusst. Bodenstaub hat somit eine direkte Klimawirkung, über dessen Anteil aber immer noch sehr wenig bekannt ist. Die Ergebnisse helfen die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen Bodenoberfläche und Atmosphäre besser zu verstehen.
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Der Klimarelevanz von Bodenstäuben aus Agrarlandschaften auf der Spur: Quelle: © Dr. R. Funk