Pressemitteilung
Durch die Land- und Forstwirtschaft werden neben Nahrungsmitteln und Energie diverse sogenannte „öffentliche Güter“ bereitgestellt, die für das menschliche Wohl und die Natur von großer Bedeutung sind. Hierzu gehören zum Beispiel Nahrungsmittel oder auch sauberes Trinkwasser. Wie diese Güter effizienter durch politische Maßnahmen, wie der europäischen Agrarförderung, bereitgestellt werden können, diskutierten vom 30. Januar bis zum 1. Februar 30 internationale Forscherinnen und Forscher am Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e. V. in Müncheberg, Brandenburg. Im EU-Projekt „PROVIDE“ arbeiten seit September 2015 Partner aus 14 europäischen Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen grenzüberschreitend an Lösungsansätzen.
Für die Ausgestaltung der europäischen Agrarförderung den Blick auf öffentliche Güter richten: Daran wird im EU-Projekt „PROVIDE" im Rahmen des Förderprogramms „Horizon 2020" geforscht. Das Projekt beschäftigt sich mit Möglichkeiten einer effizienten Bereitstellung öffentlicher Güter durch die europäische Land- und Forstwirtschaft. Dazu gehören neben der Nahrungsmittelproduktion vor allem Ökosystemleistungen, wie Biodiversität, Bodenfunktionalität, Wasserverfügbarkeit und -qualität, Kulturlandschaften oder auch die Minderung der Folgen des Klimawandels.
Vielfalt an Perspektiven: Lokale Akteure und internationale Experten schreiten gemeinsam voran
Auf einem Projekttreffen Ende Januar 2017 in Müncheberg wurden erste Ergebnisse zur ökonomischen Bewertung in den insgesamt 13 untersuchten europäischen Fallregionen präsentiert und deren Nutzung für übergreifende Modelle diskutiert. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben hierzu das Angebot und die Nachfrage von öffentlichen Gütern analysiert, bewertet und geeignete Politik-, Governance- und Anreizinstrumente zur effizienten Bereitstellung dieser Güter identifiziert und getestet. Dabei arbeiten sie eng mit lokalen Akteuren, Landwirten und Entscheidungsträgern in den jeweiligen Regionen zusammen.
In einer großangelegten Datenerhebung, die maßgeblich von den Doktorandinnen am ZALF, Kati Häfner und Meike Weltin, im Rahmen der EU-Projekte PROVIDE und VITAL durchgeführt wird, sollen ab Mitte Februar landwirtschaftliche Betriebe in ganz Norddeutschland zu ihren Bewirtschaftungs- und Managementmethoden im Spannungsfeld zwischen Nahrungsmittelproduktion und der Bereitstellung von öffentlichen Umweltgüter befragt werden.
Die Projektergebnisse werden abschließend über ein Wissenstransfer- und Entscheidungsunterstützungstool relevanten Zielgruppen in der Praxis und Politik zugänglich gemacht. Den Aufbau dieses Transferinstruments leitet das Institut für Sozioökonomie am ZALF.
PROVIDE schließt an die Ergebnisse der vorangegangen Projekte „SPARD" (2010-13) und „CLAIM" (2012-2015) zur europäischen Agrarpolitik an, an denen auch das ZALF maßgeblich beteiligt war.
Die beteiligten Projektpartner in der Übersicht:
UNIBO - University of Bologna (Koordination)
ASCR - Academy of Sciences of the Czech Republic, Technology Centre
BOKU - Universität für Bodenkultur Wien
IISS - Institute of Agricultural Economics, Sofia
INRA - National Institute for Agricultural Research Paris
James Hutton Institute, Aberdeen
METLA - Finnish Forest Research Institute Helsinki
TTU - Technical University of Estonia, Tallinn
UAIC - Universitatea Alexandru Ioan Cuza
UCO - University of Córdoba
University of Ferrara, Istituto Delta Ecologia Applicata srl
VU - Free University Amsterdam, Stichting VU-VUmc
WULS - Warsaw University of Life Sciences
ZALF – Leibniz-Institut für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e. V.
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