Pressemitteilung
Die internationale Forschung zeichnet bezüglich der Auswirkungen des Klimawandels auf landwirtschaftliche Erträge ein einheitliches Bild, auch dann, wenn sich die angewandten Analysemethoden stark voneinander unterscheiden. Dies konnte im Rahmen des „Agricultural Model Intercomparison and Improvement Projects“ (AgMIP) mit Hilfe einer umfassenden Vergleichsstudie nachgewiesen werden. Die Resultate wurden vor kurzem in der wissenschaftlichen Zeitschrift „Proceedings of the National Academy of Sciences“ veröffentlicht.
Das verantwortliche AgMIP-Team besteht aus 29 Forscherinnen und Forschern aus aller Welt, unter ihnen Prof. Dr. Frank Ewert, wissenschaftlicher Direktor des ZALF. Verglichen wurden themenrelevante Peer-Review-Publikationen, denen als methodische Analyseansätze entweder Grid-basierte Modelle, lokale punktbasierte Modelle, bio-statistische Regressionen oder Feldwärme-Experimente dienten. Die Ergebnisse der Vergleichsstudie sind im kürzlich erschienenen Artikel
„Temperature increase reduces global yields of major crops in four independent estimates“ (PNAS, 2017) nachzulesen.
Einheitliches Bild
Das Resultat der Vergleichsstudie ist eindeutig: „Temperaturerhöhungen werden dazu führen, dass die Ernteerträge bedeutender Feldfrüchte wie Mais, Weizen, Reis und Sojabohnen sinken.“ So werden mit jedem weiteren Grad Celsius, den die Erderwärmung voranschreitet, die globalen Maiserträge im Mittel um 7,2 % abnehmen. Die Erträge von Weizen nehmen im Mittel um 6 %, von Reis um 3,2 % und von Sojabohnen um 3,1 % ab. Temperaturzunahmen werden unterschiedliche Regionen auf der Welt auf verschiedene Art beeinflussen. Doch die Voraussagen der Vergleichsstudie auf der globalen Skala werden in der Regel durch ähnliche Ergebnisse u. a. auf nationaler Ebene untermauert. Zusätzlich zu den direkten Auswirkungen der Temperaturänderung können erhöhter Wasserstress und zunehmende Hitzewellen die Erträge senken.
"Diese Studie ist wichtig, weil sie aufzeigt, dass alle untersuchten Forschungsarbeiten zur gleichen Schlussfolgerung kommen, trotz der unterschiedlichen Analysemethoden", erklärt Co-Autor Shilong Piao. Die Arbeit des AgMIP-Teams führt somit zu einem besseren Verständnis der Temperatureinflüsse auf die Landwirtschaft. Dies ist entscheidend, wenn Politiker, Landwirte und Züchter die globale Ernährungssicherheit gewährleisten sollen.
Pressemitteilung im PDF-Format
Infomaterial und weiterführende Informationen:
- Mehr Informationen finden Sie auf der Projektwebseite:
www.agmip.org
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Bildunterschrift: Bezüglich der Auswirkungen des Klimawandels auf landwirtschaftliche Erträge zeichnet die internationale Forschung ein einheitliches Bild. | Quelle: © ZALF