22.02.2024

Eine Studie eines internationalen Teams unter Leitung des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) hat den Einfluss des Klimawandels auf die Produktivität auf landwirtschaftlichen Langzeitversuchsstandorten (LTE) in Deutschland umfassend untersucht. Die im European Journal of Agronomy veröffentlichte Studie analysiert die Nettoprimärproduktivität (NPP) - ein Schlüsselindikator für Vegetationsproduktivität und Kohlenstoffdynamik - an 271 LTE-Standorten und prognostiziert deutliche räumliche Verschiebungen der Produktivität unter verschiedenen Klimaszenarien bis zum Ende des 21. Jahrhunderts in Deutschland.
Die Ergebnisse zeigen, dass die NPP in den südlichen Regionen Deutschlands voraussichtlich zunehmen wird, was auf eine Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität hinweist. Im Gegensatz dazu wird in den zentral gelegenen Regionen Deutschlands eine Abnahme der NPP erwartet, was die Notwendigkeit für Anpassungsstrategien im Agrarsektor unterstreicht. Besonders die zunehmende Wasserknappheit gilt als größter Risikofaktor für die Produktivität.
Der umfangreiche LTE-(Meta-)Datensatz kann interaktiv auf der frei zugänglichen LTE-Übersichtskarte (https://tools.bonares.de/ltfe/) erkundet werden, die derzeit von den Projekten BonaRes und SoilWise unterstützt wird.
„Die Studie beleuchtet, wie entscheidend es ist, dass wir verstehen und vorhersagen können, welche Auswirkungen der Klimawandel auf unsere landwirtschaftlichen Systeme hat. Es zeigt ebenfalls die entscheidende Rolle von Repositorien, wie dem BonaRes-Repositorium, für den Zugang zu Daten für die Modellierung und Förderung von Forschung in den Bereichen Bodenkunde und Landwirtschaft. Die Ergebnisse unterstreichen einmal mehr die Wichtigkeit agrarwissenschaftlicher Feldstudien in Reallaboren und Langzeitexperimenten an Standorten mit unterschiedlichen Umweltfaktoren", erklärte der Hauptautor der Studie Prof. Cenk Donmez.
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