14.02.2025

Der Klimawandel stellt die Landwirtschaft im globalen Süden vor große Herausforderungen. Eine wissenschaftliche Studie, die in Gambia durchgeführt wurde, zeigt, dass vor allem kleine landwirtschaftliche Betriebe, die vom Niederschlag abhängig sind, zunehmend unter Dürren, Überschwemmungen und extremen Wetterereignissen leiden. In der Studie wurde untersucht, wie die Betriebe auf diese Risiken reagieren, und es wurden die wichtigsten Faktoren ermittelt, die ihre Anpassungsmaßnahmen beeinflussen. Vor allem Landwirtinnen setzen Anpassungsstrategien seltener um als ihre männlichen Kollegen, da sie nur begrenzten Zugang zu wichtigen Ressourcen und Unterstützung haben. Die Studie wurde unter Beteiligung des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) durchgeführt und ist in der Zeitschrift Springer Nature Discover Sustainability veröffentlicht worden.
Für die Studie wurden 420 landwirtschaftliche Betriebe in drei Regionen von Gambia befragt. Die Landwirte wenden sowohl betriebliche als auch außerlandwirtschaftliche Strategien an, um Klimarisiken abzumildern. Zu den betrieblichen Maßnahmen gehören der Anbau dürreresistenter Pflanzen, die Anwendung verbesserter Anbautechniken und eine Verbesserung der Bodenbewirtschaftung. Zu den außerlandwirtschaftlichen Maßnahmen gehört die Suche nach alternativen Einkommensquellen wie kleinen Handelsgeschäften oder Gelegenheitsarbeiten.
Die Studie zeigt, dass die Entscheidung der Landwirtinnen und Landwirte, Anpassungsstrategien zu ergreifen, von mehreren Faktoren abhängt. Dazu gehören Landbesitz, Alter und Bildungsstand, der Zugang zu Märkten, die persönliche Wahrnehmung des Klimawandels, die Mitgliedschaft in landwirtschaftlichen Verbänden, der Zugang zu Beratung und staatlicher Unterstützung.
Die Wahrscheinlichkeit, dass Landwirtinnen Klimaanpassungsstrategien umsetzen, ist deutlich geringer. Dies liegt nicht nur an ihrem eingeschränkten Zugang zu Land, sondern auch an umfassenderen wirtschaftlichen und sozialen Barrieren für Frauen in Gambia, wie einem niedrigeren Bildungsniveau und einem eingeschränkten Zugang zu Krediten und staatlicher Hilfe. Folglich sind Frauen eher auf außerlandwirtschaftliche Einkommensquellen angewiesen, wie kleinen Handelsgeschäften, um Klimarisiken abzufedern.
"Unsere Forschung zeigt, dass gezielte politische Maßnahmen notwendig sind, um Bäuerinnen in Gambia besser bei der Bewältigung des Klimawandels zu unterstützen", erklärt Dr. Fatima Lambarraa-Lehnhardt vom ZALF, Hauptautorin der Studie. "Dazu gehören zum Beispiel eine bessere Beratung, ein leichterer Zugang zu Krediten und speziell zugeschnittene staatliche Förderprogramme.
Handlungsbedarf in Politik und Praxis
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass eine Kombination aus besseren Informationsdiensten, finanzieller Unterstützung und gezielten Förderprogrammen erforderlich ist, um den Landwirten in Gambia beim Umgang mit dem Klimawandel zu helfen. Vor allem Frauen haben von den bisher bestehenden Initiativen nur begrenzt profitiert.
Die Forscher empfehlen daher, den Zugang von Frauen zu Krediten in Gambia zu verbessern, landwirtschaftliche Beratungsdienste auszubauen und gezielte Förderprogramme für Frauen durchzuführen.
Übertragung auf Politik und Praxis
Die Studie wurde auf der 32. Internationalen Konferenz der Agrarökonomen (ICAE 2024) in Indien vorgestellt, einer internationalen Konferenz über den Wandel zu nachhaltigen Agrar- und Lebensmittelsystemen. Dort wurden die Ergebnisse mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Wissenschaft, der Industrie und lokalen Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit diskutiert.
In Gambia wurden die Studienergebnisse mit Akteuren vor Ort, wie landwirtschaftlichen Organisationen und der regionalen Landwirtschaftsbehörde ausgetauscht, die auch bei der Durchführung der Umfrage Unterstützung leistete. Um die Ergebnisse gezielt in politische Entscheidungsprozesse einfließen zu lassen, erarbeitet das Forschungsteam derzeit einen Policy Brief, der die wichtigsten Empfehlungen für politische Entscheidungsträger zusammenfasst.
Die Empfehlungen der Studie sind für andere Länder, die mit ähnlichen klimatischen Herausforderungen konfrontiert sind, von breiter Bedeutung. Auch wenn die spezifischen lokalen Bedingungen berücksichtigt werden müssen, bieten die Ergebnisse wertvolle Einblicke in die Unterstützung von Kleinbauern und insbesondere Kleinbäuerinnen beim Aufbau von Widerstandsfähigkeit gegen den Klimawandel.
Weitere Informationen:
Studie: Climate risk perception and adaptation strategies of smallholder farmers in The Gambia.DOI:
Anmerkung zum Text:
Dies ist eine Zusammenfassung des Originaltextes, die mit Hilfe von künstlicher Intelligenz erstellt wurde: Lambarraa-Lehnhardt, F., Ceesay, S., Ndiaye, M. B. O., Thiaw, D., & Sawaneh, M. (2024). Climate risk perception and adaptation strategies of smallholder farmers in The Gambia. Discover Sustainability, 5:506. Published under the license CC BY 4.0/.
Projektpartner: