25.03.2024

Durch neu entwickelte genetische Tests wird es in Zukunft einfacher, Arten aus der Mückenfamilie der Gnitzen, die für Wiederkäuer gefährliche Krankheitserreger übertragen können, zu identifizieren und zu überwachen. In einer kürzlich veröffentlichten Studie präsentieren die Autorinnen und Autoren eine innovative Methode zur Unterscheidung von Gnitzenarten, die als Überträger von Viren bekannt sind, die schwere Tierkrankheiten wie die Blauzungen- und die Schmallenberg-Krankheit bei Wiederkäuern verursachen. Diese Infektionen stellen eine ernste Bedrohung für die landwirtschaftliche Nutztierhaltung in Europa dar und können zu enormen wirtschaftlichen Verlusten führen. Die ZALF-Wissenschaftlerin und Mückenexpertin Dr. Doreen Werner war an der Studie beteiligt.
Bisher war es schwierig, die Gnitzenarten, die diese Viren übertragen, mit herkömmlichen Methoden voneinander und von nicht übertragenden Gnitzenarten zu unterscheiden. Die blutsaugenden Weibchen dieser Insekten sehen sich sehr ähnlich, und herkömmliche Methoden zur Artbestimmung sind oft zeitaufwändig und erfordern spezielles Fachwissen. Dies erschwert es sowohl den Behörden als auch der Wissenschaft, die sogenannten Vektoren (Überträger) dieser Krankheitserreger wirksam zu bekämpfen und Ausbrüche zu verhindern.
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Friedrich-Loeffler-Instituts haben deshalb in Zusammenarbeit mit dem ZALF und der Universität Straßburg eine neue genetische Analysemethode entwickelt, mit der die verschiedenen Gnitzenarten schnell und genau identifiziert werden können. Die Methode basiert auf der Analyse eines bestimmten Gens, das bei jeder Gnitzenart anders ist. Durch die Untersuchung von mehr als 4000 genetischen Datensätzen aus einer öffentlich zugänglichen Datenbank konnte das Team einen Test entwickeln, der alle bekannten Überträgerarten dieser Viren innerhalb einer bestimmten Gnitzengruppe erkennt. Der neue Test weist eine außergewöhnlich hohe Genauigkeit auf und übertrifft die bisher verwendeten Methoden.
Diese Entwicklung ist ein wichtiger Schritt in der Überwachung und Bekämpfung von Krankheiten, die durch Gnitzen übertragen werden. Mit dieser Methode können Forschende und Veterinärämter potenzielle Ausbrüche schneller erkennen und gezieltere Kontroll- und Präventionsmaßnahmen ergreifen. Dies ist besonders wichtig, da der Klimawandel und die globale Erwärmung das Risiko erhöhen, dass sich diese Krankheiten in neue Regionen ausbreiten.
Die Studie unterstreicht die Bedeutung des Zusammenspiels von klassischer Taxonomie und Genetik bei der Lösung von Problemen, die sowohl die Landwirtschaft als auch die öffentliche Gesundheit betreffen. Die Forschungsgruppe plant, die Methoden weiter zu verfeinern und auf andere Gruppen von Krankheitsüberträgern anzuwenden, um eine noch breitere Anwendung bei der Überwachung und Kontrolle von Krankheitsausbrüchen zu ermöglichen.
Förderung:
Diese Forschungsarbeiten wurden mit Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) unter dem Förderkennzeichen 281B101816 gefördert.
Hinweis zum Text:
Der Text wurde mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz erstellt und unter den Gesichtspunkten der KI-Regelungen am ZALF sorgfältig überprüft und überarbeitet. Die Übernahme des Textes erfolgt auf eigene Verantwortung.
Weitere Informationen: