Befehle des Menübands überspringen
Zum Hauptinhalt wechseln
Suche
Breadcrumb Navigation

ZALF-Wissenschaftlerin bei Anhörung im Bundestag zur Verwendung von Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft

Hauptinhalt der Seite

​​​09.02.2023

Prof. Sonoko Bellingrath-Kimura

Am Montag, den 6. Februar 2023, fand im Bundestag eine öffentliche Anhörung des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft über die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft statt. Anlass war ein Antrag der CDU/CSU-Fraktion, in dem eine „nachhaltige Verwendung von Pflanzenschutzmitteln“ gefordert wird. Die Belastung der Umwelt soll durch Innovationen in neue Züchtungen und Pflanzenschutz „minimiert“ werden, anstatt „pauschal“ auf die Reduzierung von Pflanzenschutzmitteln zu setzen. Im Rahmen der Anhörung äußerte sich neben verschiedenen anderen Expertinnen und Experten auch die ZALF-Wissenschaftlerin und Agronomin Prof. Sonoko Bellingrath-Kimura.

Vertreter des Bauernverbandes, der Georg-August-Universität Göttingen und des Industrieverbands Agrar äußerten sich kritisch über die Reduktionsziele für Pflanzenschutzmittel der EU-Kommission. Prof. Bellingrath-Kimura lenkte dagegen das Augenmerk auf das Potential der Reduzierung von Pflanzenschutzmitteln in der deutschen Landwirtschaft, das ihrer Meinung nach jedoch noch nicht ausreichend untersucht wurde.

Die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln könne nur unter Berücksichtigung des gesamten Anbausystems verringert werden. Dabei gebe es vielversprechende Ansätze mithilfe agrarökologischer Maßnahmen, die die Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Fruchtarten über längere Fruchtfolgen hinweg im Landschaftskontext berücksichtigen. Das zeigten unter anderem erste Erkenntnisse aus dem ZALF-geführten Landschaftslabor „patchCROP“, wo seit 2020 die Auswirkungen von 30 bis 50 Prozent verringertem Pflanzenschutzmitteleinsatz auf verschiedene Ackerkulturen erforscht werden. Zudem müssten bei der Reduktion von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln vor allem Anreize und eine fachliche Unterstützung für Landwirte und Landwirtinnen angeboten werden. Als Beispiele für solche Anreize nannte sie technologische Lösungen wie Apps für Landwirtinnen und Landwirte, sowie die Inwertsetzung von Ökosystemleistungen und Biodiversität, die zur Reduktion des Bedarfs an Pflanzenschutzmitteln beitragen und Ertragsrisiken verringern.


Weitere Informationen:

Fusszeile der Seite
Wordpress
YouTube
Twitter
© Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e. V. Müncheberg

Gefördert von:

BMEL-Logo
MWFK Logo