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Das ZALF stellt im Thüringer Landtag innovatives Landnutzungskonzept für das Kulturdenkmal „Bruchstedter Hang“ (Thüringer Pyramiden) vor

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​​​​​15.11.2023

Auf einer Sitzung im Thüringer Landtag in Erfurt stellen Prof. Dr. Eulenstein und Frau Kolbe-Nelde das Konzept der Trüffelplantage vor

Die Modelllandschaft am Fernebach-Südhang in Bruchstedt stellt ein Musterbeispiel einer gestalteten nachhaltigen Kulturlandschaft dar.

1952-1954 wurde hier ein von Erosion und Hochwasser gezeichneter Hang in interdisziplinärer Zusammenarbeit unter L​eitung von Kurt Apel und Günther Wuttke in eine „produktive Landschaft“ umgebaut. Das Resultat ist ein außergewöhnliches 20 ha großes Erdbauwerk. 2500 isohypsenparallel gepflanzte Obstbäume, 1500 m Hanggräben sowie achtkaskadenartigen Staustufen im Hirschgraben prägen bis heute das Bild. Bei der Gestaltung des Areals wurden ca. 90.000 Tonnen Bodenmaterial der Hang hinauf mit Pferdewagen und Schubkarren verfrachtet. Es handelt sich um eine „Agro-Forst-Landschaft“ aus Obstgehölzen und Kalkmagerrasen-Grünland auf Muschelkalk-Rendsinen. Ein Landschaftshistorischer Gewaltakt vergleichbar mit dem Pyramidenbau. 

Auf Grund ihrer Einzigartigkeit und ihres hohen kulturhistorischen Zeugniswertes steht diese Anlage seit 2013 unter Denkmalschutz. Dennoch befindet sich das Baudenkmal durch Sukzession und Überalterung der Obstbaumbestände im Verfall. 

​Am 14. November stellte Prof. Dr. Frank Eulenstein (zweiter von links) das von ihm, Dr. Hilmar Schwärzel, Thomas Kühnert, Dr. Martin Wendt, Steffanie Kunz und Matthias Thielicke ausgearbeitet innovative Landnutzungskonzept vor. Er hat für die Umsetzung des Projektes mit Frau Anja Kolbe-Nelde (erste von links) als Geschäftsführerin der Thüringer Freilandpilze GmbH eine kompetente und engagierte Partnerin gefunden (https://www.thüringer-trüffelanbau.de/​). 

Derzeit verdorren die letzten Obstbäume unter den Niederschlagsbedingungen des mitteldeutschen Trockengebietes. Da die Bodenmüdigkeit eine Erneuerung der Obstplantage als Streuobstwiese verbietet, kamen die Wissenschaftler aus Paulinenaue und Herr Dr. Hilmar Schwärzel auf die Idee eine potentiell wirtschaftlich sehr lohnenswerte Trüffelplantage anzulegen. Durch Zufall erfuhren sie bei ihrer Machbarkeitsstudie, dass sich Frau Kolbe-Nelde, als ehemalige Bankkauffrau sehr leidenschaftlich dem Trüffelanbau gewidmet hat. Die Basis für diese lukrative und innovative Landnutzungsoption stellt ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem mit Schwerkraftbewässerung und Nebelkanonen dar. 

Die anwesenden Mitglieder des Agrar- und Umweltausschusses sowie die Vertreter der Ministerien und Behörden zeigten sich ausnahmslos beeindruckt und begeistert von diesem Konzept.

 

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 Auf einer Sitzung im Thüringer Landtag in Erfurt stellen Prof. Dr. Eulenstein und Frau Kolbe-Nelde das Konzept der Trüffelplantage vor
 | Quelle: © Prof. Dr. F. Eulenstein / ZALF.
Auf einer Sitzung im Thüringer Landtag in Erfurt stellen Prof. Dr. Eulenstein und Frau Kolbe-Nelde das Konzept der Trüffelplantage vor | Quelle: © Prof. Dr. F. Eulenstein / ZALF.

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 Luftbild des Bruchstedter Hanges
 | Quelle: © Dankenswerterweise zur Verfügung gestellt von Olaf Bellstedt (Förderverein „Erosionsgebiet Bruchstedt e.V.
Luftbild des Bruchstedter Hanges | Quelle: © Dankenswerterweise zur Verfügung gestellt von Olaf Bellstedt (Förderverein „Erosionsgebiet Bruchstedt e.V.").

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 Schematische Darstellung des Bewässerungssystems
 | Quelle: © Google-Maps-Screenshot bearbeitet von Thomas Kühnert / ZALF.
Schematische Darstellung des Bewässerungssystems | Quelle: © Google-Maps-Screenshot bearbeitet von Thomas Kühnert / ZALF.
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© Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e. V. Müncheberg

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