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Ernteausfälle in Frankreich 2016: Klimakrise erhöht die Wahrscheinlichkeit für geringe Weizenerträge

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​​​12.04.2023

Weizenfeld vor einem wolkenverhangenen Himmel

Frankreich erlebte 2016 den extremsten Rückgang der Weizenerträge in der jüngeren Geschichte: In einigen Regionen gingen die Erträge um 55 Prozent zurück. Um die Ursachen zu ermitteln, haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den größten zusammenhängenden, detaillierten Datensatz zu Weizenfeldversuchen mit statistischen Verfahren und Erntemodellen, Klimainformationen und Ertragsphysiologie kombiniert. Die Ergebnisse zeigen, dass die Ertragseinbußen durch das Zusammentreffen verschiedener Klimaeffekte verursacht wurden. Die Autorinnen und Autoren der Studie gehen davon aus, dass solche Effekte zukünftig öfter auftreten könnten als bisher, und die Häufigkeit extrem niedriger Weizenerträge ansteigen wird. Prof. Frank Ewert, der Wissenschaftliche Direktor des ZALF, und ZALF-Wissenschaftlerin Prof. Heidi Webber waren an der Studie beteiligt.

In Frankreich bestand die Weizenernte 2016 aus bis zu 40 Prozent weniger Körnern, die außerdem deutlich leichter waren als erwartet. Diese Daten wurden an acht Forschungsstationen in Frankreich erhoben. Das Blühstadium wurde durch anhaltende Bewölkung und starke Regenfälle beeinträchtigt. Ein knappes Drittel der Ertragseinbußen wurde durch verminderte Sonneneinstrahlung und 19 Prozent durch Blütenschäden verursacht. Die Kornfüllung wurde ebenfalls beeinträchtigt, zum Beispiel durch fehlenden Sauerstoff im Boden (sogenannte Bodenanoxie), Blattpilzkrankheiten und Ährenfäule. Etwa ein Viertel der Ertragseinbußen lässt sich darauf zurückführen.

Die extremen Ertragseinbußen wurden durch das Zusammentreffen mehrerer Klimaeffekte verursacht. Die Forschenden gehen davon aus, dass sich bei künftigen Klimaveränderungen die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass diese zusammenwirkenden Faktoren wieder auftreten, und die Häufigkeit extrem niedriger Weizenerträge zunimmt.

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