Quelle: Emilien Aldana Jague & Kristof van Oost, U Louvain-la-Neuve, Belgien
Eine der größten Herausforderungen für eine nachhaltige landwirtschaftliche Nutzung stellt die Bodendegradation durch Erosion dar. Im Unterschied zur Bodenerosion durch Wasser und Wind ist der wissenschaftliche Kenntnisstand zur Bodenverlagerung durch Bodenbearbeitung („tillage erosion") vergleichsweise gering entwickelt.
Vor diesem Hintergrund wurden auf Initiative von Prof. Fiener (Universität Augsburg) und Prof. Sommer (Institut für Bodenlandschaftsforschung, ZALF) vom 4. bis 7.4.2016 international führende Erosionsforscher zu einem weltweit einmaligen Feldexperiment in die Uckermark eingeladen. Auf einem 50 m langen Hang bei Polßen (Uckermark) simulierten die Forscher die langjährigen Erosionseffekte durch Bodenbearbeitung über eine 14-malige, hangabwärts gerichtete Bearbeitung (Grubber und Walze). Mit Hilfe von eingebrachten Tracern (Magnetit, fluoreszierende Tracer, Identifikationstranspondern, Steinplatten) sowie hochgenauer Oberflächenvermessung mittels terrestrischer Laservermessung und drohnenbasierter Luftbildverfahren wollen die Wissenschaftler die Raten der Bodenumlagerung experimentell bestimmen sowie neues Prozessverständnis gewinnen. Anschließend fließen diese Erkenntnisse in existierende Erosionsmodelle ein und ermöglichen dadurch eine verbesserte Abschätzung von erosionsbedingten Umweltreaktionen. Ziel des Experimentes ist es zudem, die Eignung der verschiedenen Methoden zur Bestimmung der Bearbeitungserosion zu vergleichen und prüfen.
Photo: Peter Fiener
An dem Experiment nahmen Arbeitsgruppen der Universitäten Lancaster (UK, Prof. Quinton), Cordoba (ES, Prof. Gomez, Dr. Guzman), Louvain-la-Neuve (B, Prof. van Oost), Augsburg sowie dem ZALF teil. Unterstützt wurde das Experiment von der ZALF-Forschungsstation in Dedelow. Dietrich von Wedel (Gut Polßen) stellte dankenswerter Weise eine Fläche für das Experiment zur Verfügung.