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Klimaschutz mit Schwächen – ZALF-Wissenschaftler über die mangelhafte Wirksamkeit von Humuszertifikaten im Magazin „Ökologie & Landbau“

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27.06.2023​

Handvoll Erde mit Würmern

In der neuen Ausgabe der Zeitschrift „Ökologie & Landbau" stellt Dr. Carsten Paul eine Studie des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) vor, die die Schwächen der sogenannten „Humuszertifikate“ aufzeigt. Laut der Autoren sind Humuszertifikate unter dem Strich für den Klimaschutz ​„eher ungeeignet“.

Man erinnert sich vielleicht an den Biologieunterricht: Pflanzen nehmen das Kohlenstoffdioxid (CO2) über ihre Blätter auf, spalten es durch Photosynthese in Sauerstoff und Kohlenstoff und bauen den Kohlenstoff in ihre Biomasse ein. Über Wurzelausscheidungen oder Pflanzenreste gelangt der Kohlenstoff dann im Boden. So landet das Treibhausgas CO2 also in Form von organischem Kohlenstoff im Boden, und das ist gut für die Bodenfruchtbarkeit – und auch für das Klima.

Auf diesen Mechanismus setzen Humuszertifikate in der Landwirtschaft: Landwirtinnen und Landwirte können einen Vertrag über einzelne Flächen abschließen, auf denen durch eine angepasste Bewirtschaftung der Kohlenstoffgehalt im Boden erhöht werden soll. Pro Tonne CO2 erhalten die Landwirtinnen und Landwirte eine Vergütung. Unternehmen können die Humuszertifikate dann erwerben, um ihre Treibhausgasemissionen auszugleichen und ihre Produkte und Dienstleistungen als klimaneutral ausweisen zu können. Soweit, so gut.

Die Sache hat allerdings mehrere Haken, wie Dr. Carsten Paul in seinem Beitrag für die Zeitschrift „Ökologie & Landbau“ erläutert: von der Tatsache, dass gespeicherter Kohlenstoff bei Beendigung der angepassten Bewirtschaftung wieder freigesetzt wird, über das Problem, dass Maßnahmen wie der Zukauf von organischem Dünger den Kohlenstoffgehalt auf der Zielfläche zwar steigern, auf anderen Flächen aber gleichzeitig zu einer Kohlenstoffabnahme führen, bis hin zu der Frage, ob manche Maßnahmen nicht ohnehin, also auch ohne Zertifikat, durchgeführt worden wären. Alle Details zum Thema finden Sie im unten verlinkten Artikel.​

Weitere Informationen:​

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