17.10.2024
Im Vorfeld der COP 16 in Cali, Kolumbien, einer wichtigen Konferenz zum Thema globale Biodiversität, traf sich die Botschafterin Kolumbiens in Deutschland, S.E. Yadir Salazar-Mejía, mit Prof. Dr. Stefan Sieber, Assoc. Prof. Dr. Michelle Chevelev-Bonatti, Herrn Sergio Bolivar-Santamaria und Frau Adriana Martin von der SusLAND-Gruppe des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF), um bahnbrechende Möglichkeiten für Forschung und Zusammenarbeit in den Bereichen Naturschutz und Landwirtschaft zu diskutieren.
Der Dialog verdeutlichte die kritische Verbindung zwischen diesen beiden Sektoren und betonte das transformative Potenzial gemeinsamer Anstrengungen, um eine nachhaltigere Zukunft in beiden Ländern zu schaffen. Zu den wichtigsten Punkten der Diskussion gehörten:
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Einbeziehung der Wissenschaft in die Kooperationsagenda: Die Einbindung der Wissenschaft in die Kooperationsagenda ist unabdingbar, um greifbare Ergebnisse im Natur- und Klimaschutz zu erzielen.
Die umfangreiche Präsenz des ZALF in Kolumbien, das mit lokalen Organisationen zusammenarbeitet, hat ein integratives Modell entwickelt, das die Wissenschaft einbezieht, um evidenzbasierte Politiken und Strategien für eine nachhaltige Landnutzung zu entwickeln. Ein Beispiel dafür ist das neuartige Projekt zum Schutz, zur Bewirtschaftung und zur Wiederherstellung von Grasland und Savannen in Südamerika, das durch das IKI-Programm des BMUV finanziert wird. Durch die Verbindung von wissenschaftlicher Forschung mit der Umsetzung in den Gebieten trägt das ZALF dazu bei, Praktiken zu verändern, die auf Fakten und lokalem Wissen beruhen. -
Die Verknüpfung von Frieden, Natur und Landwirtschaft: Als Reaktion auf den Bedarf des Landes an Friedenskonsolidierung für eine florierende kolumbianische Gesellschaft, die mit der Natur Schritt hält, betonen das ZALF und die Botschaft die potenzielle Rolle des ZALF bei der Untersuchung der entscheidenden Rolle des Naturschutzes und der nachhaltigen Landwirtschaft bei der Förderung von Frieden und Stabilität, insbesondere in Regionen, die von Konflikten oder Umweltzerstörung betroffen sind.
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Wissenschaftliche Diplomatie und Zusammenarbeit: Stärkung der wissenschaftlichen Infrastrukturen in Kolumbien und Deutschland durch gemeinsame Forschungsprojekte, Zusammenarbeit mit der wissenschaftlichen Gemeinschaft der Diaspora und Netzwerken wie BioGeCo und Menzypol sowie Initiativen zum Kapazitätsaufbau, einschließlich der Unterstützung und Förderung deutscher promovierter Wissenschaftler an kolumbianischen Universitäten, und Erhöhung der Bildungs- und Wissenschaftsmobilität auch von Deutschland nach Kolumbien.
Dieses Treffen ist ein bedeutender Schritt nach vorn bei der Bewältigung der miteinander verflochtenen Herausforderungen von Biodiversitätsverlust, Frieden, Klimawandel und landwirtschaftlicher Produktion. Die kolumbianische Botschaft und das ZALF sind entschlossen, die bilaterale Zusammenarbeit zu stärken und wirkungsvolle wissenschaftliche Projekte zu entwickeln, um eine nachhaltige Entwicklung für beide Länder zu fördern. Der Dialog legt den Grundstein für eine zukünftige Zusammenarbeit.
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