21.05.2025

Am 19. Mai 2025 fand am Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) in Müncheberg erstmals ein Agri-Photovoltaik-Feldtag statt. Forschende, Landwirtinnen und Landwirte sowie Akteurinnen und Akteure aus Wirtschaft, Politik und Verbänden diskutierten gemeinsam über Chancen und Herausforderungen der Agri-PV – also der gleichzeitigen Nutzung landwirtschaftlicher Flächen für Pflanzenbau und Stromerzeugung.
In seinem Einführungsvortrag zeigte Prof. Dr. Klaus Müller (ZALF) auf, wie Agri-PV dazu beitragen kann, Nutzungskonflikte zwischen Landwirtschaft und Energiegewinnung zu entschärfen, während Jürgen Zimmer (DLR Rheinpfalz) praxisnahe Einblicke in den Einsatz von Agri-PV im Obstbau gab.
Es folgte eine Podiumsdiskussion zu praktischen Fragen rund um die Agri-Photovoltaik: Wie können Landwirtinnen und Landwirte eigene PV-Projekte umsetzen? Welche Flächen und Fruchtarten sind für die Kombination mit Agri-PV geeignet? Welche Kompromisse sind nötig, wenn Strom erzeugt und gleichzeitig Landwirtschaft betrieben wird – und welche zusätzlichen Kosten können dabei entstehen? Welche rechtlichen Fragestellungen beschäftigen die Kommunen, Projektentwicklungsfirmen und Landwirtschaftsbetriebe? Redner auf dem Podium waren Theresa Kärtner vom Deutschen Bauernverband, Ronald Knoche von der REM TEC GmbH, Jürgen Zimmer vom DLR Rheinland-Pfalz und Jens Vollprecht von Becker Büttner Held Rechtsanwälte. Prof. Sonoko-Bellingrath-Kimura vom ZALF moderierte die Podiumsdebatte.
An den Informationsständen erhielten die Teilnehmenden Einblicke in laufende Forschungsarbeiten, darunter das Projekt SynAgri-PV, eine Übersicht über verschiedene Anlagentypen und deren gesellschaftliche Akzeptanz, sowie die Vorstellung der Anlagendatenbank des Fraunhofer ISE. Ergänzt wurde das Informationsangebot durch interaktive Formate wie eine Umfrage und einen digitalen Agri-PV-Simulator, der verschiedene Agri-PV-Modelle im beliebten Computerspiel „Landwirtschaftssimulator“ erfahrbar macht.
Ein besonderes Highlight war die Führung zur neuen Forschungsanlage des ZALF am Standort Müncheberg. Die Demonstrationsanlage auf einem Versuchsfeld besteht aus zwei Systemen: einem einachsig nachgeführten (2D-) und einem zweiachsig nachgeführten (3D-) Agri-PV-System. Mit insgesamt 832 Solarmodulen deckt die Anlage rund 44 Prozent des Strombedarfs des ZALF-Campus. Die Module sind bifazial und damit in der Lage, Sonnenlicht zu verwerten, dass auf die Vorder- und Rückseite der Module auftrifft.
Neben der Stromproduktion stehen bei der Anlage am ZALF wissenschaftliche Fragestellungen zu Agri-Photovoltaik im Mittelpunkt. Verschiedene Forschungsteams werden unter anderem die Auswirkungen der Anlage auf das Mikroklima unter den Modulen, Bodenqualität, Biodiversität und Akzeptanz sowie die Wirtschaftlichkeit des Systems untersuchen. Ein digitaler Zwilling der Anlage soll zukünftig ermöglichen, Lichtnutzung und Ertragspotenziale modellhaft zu analysieren.
Das ZALF dankt allen Beteiligten für den offenen Austausch und die konstruktiven Diskussionen.
Förderhinweis:
Die Agri-PV-Anlage des ZALF wurde gefördert durch das Land Brandenburg im Rahmen der Richtlinie „Energieresilienz für außeruniversitäre Forschungseinrichtungen“ sowie mit Mitteln des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e. V.
Hinweis zum Text:
Dieser Text wurde mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz erstellt. Der Text wurde unter den Gesichtspunkten der KI-Regelungen am ZALF sorgfältig überprüft und überarbeitet.