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Klimawandel und Raumplanung: Neue Karten für Brandenburgs Agrarlandschaften

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08.01.2025

PlanSmart Team

Die Raumplanung entscheidet darüber, ob eine Fläche als Gewerbe- oder Wohngebiet oder als Landwirtschaftsfläche ausgewiesen wird. Bisher ist dies jedoch kaum an die Landwirtschaft der Zukunft angepasst. Bodenwerte und Wetterauswertungen der letzten Jahre sind oft die einzige Grundlage für die Ausweisung landwirtschaftlicher Flächen. Was aber, wenn sich das Klima ändert? Damit Klimamodelle und Ertragsprognosen solche Entscheidungen künftig besser und nachhaltiger unterstützen können, haben Forscherinnen und Forscher des ZALF eine neue Methode für Brandenburg entwickelt. Das Ergebnis sind Karten, die zeigen, wo sich Landwirtschaft unter dem Einfluss des Klimawandels in Zukunft lohnt.

Das Land Brandenburg umfasst ca. 3 Millionen Hektar, wovon etwa 45 % landwirtschaftlich genutzt werden. Die Entscheidung über die Nutzung der Flächen für Wohnen, Gewerbe, Naturschutz oder Landwirtschaft ist Aufgabe der Raumordnung auf Bundes-, Landes-, Regional- und kommunaler Ebene. Auch Flächen in Privatbesitz müssen sich an diese Vorgaben halten. Eigentümerinnen und Eigentümer können zwar grundsätzlich frei über ihre Flächen verfügen, müssen sich aber an Raumordnungspläne, Naturschutzauflagen und Vorranggebiete halten. ​​

Klassischerweise stützt sich die Planung auf Kennzahlen wie die Bodenwertzahl - ein Maß für die Ertragsfähigkeit landwirtschaftlicher Böden - oder durchschnittliche Temperaturen und Niederschlagsmengen. Herausforderungen wie der Klimawandel und konkurrierende Ansprüche - etwa durch Siedlungen oder erneuerbare Energien - erschweren jedoch die Planung und erfordern neue Ansätze.​​​

Ein neues Instrument für die nachhaltige Raumplanung​

Die Forschenden der Studie führten eine dynamische bioökonomische Analyse durch, bei der sie verschiedene Informationsquellen und Prognosen betrachteten:​​

  • ​Klimasimulationen: Daten über zukünftige klimatische Entwicklungen wie Temperatur und Niederschlagsveränderungen werden in Wettermodelle eingespeist.​
  • ​Ertragsprognosen: Mit Hilfe von Simulationen werden die zukünftigen Erträge landwirtschaftlicher Flächen unter diesen Bedingungen berechnet. Dabei werden auch ökonomische Faktoren wie Produktionskosten und Marktpreise berücksichtigt.​
  • ​Bioökonomische Modelle: Sie integrieren biologische, ökologische und ökonomische Daten, um Nutzungsoptionen und ihre Risiken abzuschätzen.
  • Mit diesem Ansatz konnten die Forscherinnen und Forscher Flächen identifizieren, welche auch unter zukünftigen Klimabedingungen eine stabile landwirtschaftliche Produktion ermöglichen. Neben dem Beitrag zur Lebensmittelsicherheit wird hierdurch auch die effektive Integration anderer Landnutzungsoptionen - etwa für Naturschutz oder erneuerbare Energien - unterstützt.​​​

    „Unsere Analyse zeigt, dass eine ganzheitliche Betrachtung der Flächen neue Lösungen ermöglicht, die sowohl die Landwirtschaft stärken als auch ökologische Ziele unterstützen“, erklärt Hannah von Czettritz, die die Studie im Auftrag der Regionalen Planungsgemeinschaft Oderland-Spree durchführte.​​

    Die Ergebnisse stehen Planerinnen und Planern in Form von Karten zur Verfügung, die klimarobuste landwirtschaftliche Vorrangflächen, alternative Nutzungsoptionen und potenzielle Konfliktzonen anschaulich darstellen und so eine nachhaltige und zukunftsorientierte Raumplanung unterstützen.​​

    Beteiligung von Stakeholdern

    Die Studie wurde in enger Zusammenarbeit mit lokalen Stakeholdern entwickelt. Über 60 Teilnehmende aus Bereichen wie Politik, regionaler Planung, Interessenverbänden und Landwirtschaft brachten in Workshops ihr Wissen und ihre Perspektiven frühzeitig ein. Dies förderte die Akzeptanz der Ergebnisse und ermöglichte eine praxisnahe Anpassung der Vorschläge.​

    Förderhinweis:​​​

    Die Forschungsarbeit ist Teil eines Projekts, das von der Regionalen Planungsgemeinschaft Oderland-Spree gefördert wurde.​​

    weitere​ Informationen:

    Hinweis zum Text:​​

    Dies ist eine mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz erstellte Zusammenfassung des Originaltextes: Hannah Jona von Czettritz et al. (2024): "Classification of agricultural priority and reserved areas in Brandenburg under consideration of bio-economic climate simulations". Veröffentlicht in Raumforschung und Raumordnung | Spatial Research and Planning. DOI: 10.14512/rur.2247. Veröffentlicht unter der Lizenz CC BY 4.0.​ (https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/)


     

    Bildmaterial

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    Kartenbasierte Darstellung potenzieller Vorranggebiete (PPA) und Vorbehaltsgebiete (PRA) für landwirtschaftliche Nutzungen in Brandenburg, basierend auf Bodenqualität, bioökonomischen Analysen und Klimarobustheit. Zusätzliche Nutzungsoptionen wie Moorböden (Peat Lands) und andere Ackerflächen sind ebenfalls ausgewiesen. Das Bild kann für redaktionelle Zwecke unter Angabe der Quelle verwendet werden: © Hannah Jona von Czettritz / ZALF
    Kartenbasierte Darstellung potenzieller Vorranggebiete (PPA) und Vorbehaltsgebiete (PRA) für landwirtschaftliche Nutzungen in Brandenburg, basierend auf Bodenqualität, bioökonomischen Analysen und Klimarobustheit. Zusätzliche Nutzungsoptionen wie Moorböden (Peat Lands) und andere Ackerflächen sind ebenfalls ausgewiesen. Das Bild kann für redaktionelle Zwecke unter Angabe der Quelle verwendet werden: © Hannah Jona von Czettritz / ZALF .
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