10.12.2025

Mit einer Keynote vertrat Felix Zoll das ZALF sowie das Projekt SynAgri-PV auf der Konferenz „Agri-Photovoltaik in Deutschland und Frankreich: Regulatorische und ökonomische Entwicklungen“.
An der vom Deutsch-französischen Büro für die Energiewende (DFBEW) organisierten Veranstaltung nahmen am 19.11.2025 mehr als 100 Fachvertreterinnen und -vertreter aus Politik, Landwirtschaft, Energiebranche, Wissenschaft und Verwaltung teil. Die Veranstaltung beleuchtete den rechtlichen Rahmen, technische Systemtypen, Kostenentwicklungen sowie Geschäftsmodelle für Agri-Photovoltaik (Agri-PV).
Zentrales Thema der Diskussionen war die Frage, wie Agri-PV zu einer nachhaltigen und akzeptierten Technologie an der Schnittstelle von Landwirtschaft, Naturschutz und Energiewende werden kann. In seiner Keynote stellte Felix Zoll die soziale Akzeptanz als entscheidenden Erfolgsfaktor für den Ausbau von Agri-Photovoltaik in den Mittelpunkt. Auf Basis zweier empirischer Studien – einer qualitativen Befragung von Experten und Expertinnen aus Landwirtschaft, Politik, Planung und Naturschutz sowie einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung in Berlin und Brandenburg – zeigte sie, dass Agri-PV in der Bevölkerung grundsätzlich auf große Offenheit stößt. Gleichzeitig wurde deutlich, dass die Technologie sehr unterschiedlich wahrgenommen wird: Während Fachleute vor allem die Doppelnutzung der Flächen und mögliche Synergien für eine klimaresiliente Landwirtschaft betonen, verbindet die Bevölkerung Agri-PV vor allem mit übergeordneten Zielen wie Klimaschutz, Energiewende und der Verringerung der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern. Zugleich bestehen auf beiden Seiten auch Vorbehalte, insbesondere mit Blick auf das Landschaftsbild, mögliche Auswirkungen auf Natur und Biodiversität sowie die Sorge, dass landwirtschaftliche Flächen zunehmend von Investoren geprägt werden könnten. Gesellschaftliche Akzeptanz entsteht vor allem dort, wo Kommunen, Bürger und Bürgerinnen sowie die Landwirtschaft frühzeitig einbezogen werden und sichtbar von den Projekten profitieren. Ebenso entscheidend ist eine standortsensible Planung, bei der Anlagengröße, landschaftliche Einbindung und regionale Gegebenheiten sorgfältig berücksichtigt werden. Nicht zuletzt braucht es eine glaubwürdige, transparente Kommunikation über Chancen und Risiken – getragen von lokalen, vertrauenswürdigen Akteuren und Akteurinnen und einer engen Zusammenarbeit von Energiebranche, Landwirtschaft und Naturschutz. Nur wenn diese Faktoren zusammenspielen, kann Agri-PV langfristig nachhaltig und konfliktarm zur Energiewende beitragen.
Förderhinweis:
Das Projekt SynAgri-PV wird gefördert durch das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt.
Link zur Veranstaltung:
https://energie-fr-de.eu/de/veranstaltungen/leser/konferenz-zur-agri-photovoltaik-in-deutschland-und-frankreich.html