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Bessere Satellitendaten für die Landwirtschaft: Forschende fordern freien Zugang

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​​​​​​​04.03.2025

Pressemitteilung

Felder in Nigeria  

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fordern einen besseren Zugang zu kommerziellen hochauflösenden Satellitenbildern, um die Forschung zu den nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen und die landwirtschaftliche Praxis voranzutreiben. Genauere Erdbeobachtungsdaten könnten nicht nur wissenschaftliche Analysen verbessern, sondern auch Landwirtinnen und Landwirten helfen, Klimarisiken besser einzuschätzen und ihre Felder effizienter zu bewirtschaften. In einer aktuellen Veröffentlichung im Fachjournal PNAS erklären die Forschenden, dass besonders kleine landwirtschaftliche Betriebe von diesen präziseren Daten profitieren könnten. Das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) hat an der Arbeit mitgewirkt.

Erdbeobachtung mit Satelliten liefert wertvolle Daten für die Forschung, indem sie Veränderungen in der Landnutzung, Bodenfeuchte oder Kohlenstoffspeicherung großflächig und kostengünstig erfasst. Diese Informationen sind entscheidend, um den Einfluss des Klimawandels zu analysieren und nachhaltige Bewirtschaftungsmethoden zu entwickeln.

Auch in der landwirtschaftlichen Praxis sind Satellitenbilder zunehmend unverzichtbar. Sie helfen dabei, Felder effizienter zu bewirtschaften – etwa durch gezielten Düngemitteleinsatz oder die frühzeitige Erkennung von Trockenstress. In Zukunft könnten sie mit Künstlicher Intelligenz verknüpft noch gezieltere Empfehlungen für Düngung und Bewässerung liefern.

​ „Für eine nachhaltige Landwirtschaft benötigen wir präzisere Daten zu Erträgen, Bodenqualität und Klimarisiken“, erklärt Dr. Esther Shupel Ibrahim vom ZALF, eine der Mitautorinnen der Studie. „Leider sind kommerzielle Satellitenbilder oft teuer oder schwer zugänglich.“

Datenlücke schließen – kleine Betriebe unterstützen

Hochauflösende Satellitendaten werden hauptsächlich von privaten Unternehmen wie Maxar Technologies, Planet Labs und Airbus Defence and Space erfasst. Ihre Satelliten liefern Bilder mit einer Auflösung von bis zu 30 cm, sind jedoch meist kostenpflichtig. Im Gegensatz dazu bieten öffentliche Programme wie Landsat (NASA/USGS) oder Copernicus Sentinel (ESA) frei zugängliche Daten, allerdings mit geringerer Detailgenauigkeit.

Während große Agrarbetriebe bereits in der Lage sind, solche Daten kommerziell zu erwerben und für die Präzisionslandwirtschaft zu nutzen, bleibt der Zugang für kleine Betriebe oft eingeschränkt. Eine Öffnung der Archive könnte dazu beitragen, diese Lücke zu schließen und allen Landwirtinnen und Landwirten den Zugang zu moderner Technologie zu ermöglichen.

Offene Daten für bessere Entscheidungen

Die Studie zeigt, dass 84 % der UN-Nachhaltigkeitsziele derzeit nicht erreicht werden. Besonders problematisch ist dies für Ziel 2: „Kein Hunger“, welches die globale Mangelernährung sowie Fragen der Ernährungssicherheit beschreibt. Die Produktivität vieler kleinbäuerlicher Betriebe weltweit stagniert oder sinkt sogar. Dabei könnten bessere Daten helfen, Anbaumethoden zu optimieren und Ernteausfälle zu reduzieren.

Der freie Zugang zu hochauflösenden Satellitenbildern könnte die Forschung erheblich voranbringen und gleichzeitig Landwirtinnen und Landwirten direkt zugutekommen. Durch genaue Informationen über Bodenfeuchte, Pflanzengesundheit oder Dürregefahr ließen sich Ernteerträge steigern und Verluste minimieren.

„Eine nachhaltige Landwirtschaft beginnt mit Wissen“, betont Dr. Esther Shupel Ibrahim. „Wenn wir die richtigen Daten haben, können wir gezieltere Maßnahmen für Klima- und Umweltschutz entwickeln.“

Projektpartner:

  • Université catholique de Louvain
  • Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF)
  • Universität Zürich
  • NASA Ames Research Center
  • European Space Agency (ESA)
  • Humboldt-Universität zu Berlin

Weitere Informationen:
https://www.pnas.org/doi/abs/10.1073/pnas.2410246122

Hinweis zum Text:
Dies ist eine mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz erstellte Zusammenfassung des Originaltextes: Rufin, P., Meyfroidt, P., Akinyemi, F. O., Estes, L., Ibrahim, E. S., Jaini, M., Kerner, H., Lisboa, S. N., Lobell, D., Nakalembe, C., Persello, C., Picoli, M. C. A., Ribeiro, N., Sitoe, A. A., Waha, K. & Wang, S. (2025). To enhance sustainable development goal research, open up commercial satellite image archives. Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS), 122(7), e2410246122. https://doi.org/10.1073/pnas.2410246122. Veröffentlicht Open Access unter der Lizenz CC BY-NC-ND 4.0: https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/.

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Satellitenaufnahme einer kleinbäuerlich geprägten Agrarlandschaft in Nigeria. Die vielen kleinen Felder zeigen die fragmentierte Landnutzung, die für kleinbäuerliche Betriebe typisch ist. Hochauflösende Satellitendaten sind entscheidend, um diese Strukturen besser zu erfassen und landwirtschaftliche Herausforderungen, insbesondere im Klimawandel, gezielt zu analysieren. | Das Bild kann für redaktionelle Zwecke unter Angabe der Quelle verwendet werden: © Google Earth
Satellitenaufnahme einer kleinbäuerlich geprägten Agrarlandschaft in Nigeria. Die vielen kleinen Felder zeigen die fragmentierte Landnutzung, die für kleinbäuerliche Betriebe typisch ist. Hochauflösende Satellitendaten sind entscheidend, um diese Strukturen besser zu erfassen und landwirtschaftliche Herausforderungen, insbesondere im Klimawandel, gezielt zu analysieren. | Das Bild kann für redaktionelle Zwecke unter Angabe der Quelle verwendet werden: © Google Earth

 

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Die Grafik verdeutlicht, wie stark sich kleinbäuerliche Feldgrößen zwischen Ländern unterscheiden – in Nigeria (links) befinden sich 93 kleine Felder in einer Fläche, die in Deutschland (rechts) von nur einem Feld eingenommen wird. Hochauflösende Satellitendaten sind entscheidend, um Anbaukulturen, Ertragsrisiken und landwirtschaftliche Strukturen in kleinbäuerlichen Regionen besser zu analysieren – insbesondere im Kontext des Klimawandels. | Das Bild kann für redaktionelle Zwecke unter Angabe der Quelle verwendet werden: © Google Earth
Die Grafik verdeutlicht, wie stark sich kleinbäuerliche Feldgrößen zwischen Ländern unterscheiden – in Nigeria (links) befinden sich 93 kleine Felder in einer Fläche, die in Deutschland (rechts) von nur einem Feld eingenommen wird. Hochauflösende Satellitendaten sind entscheidend, um Anbaukulturen, Ertragsrisiken und landwirtschaftliche Strukturen in kleinbäuerlichen Regionen besser zu analysieren – insbesondere im Kontext des Klimawandels. | Das Bild kann für redaktionelle Zwecke unter Angabe der Quelle verwendet werden: © Google Earth
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