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Wenn der Klimawandel Ungleichheiten verstärkt: Neue Studie zeigt, wie soziale Herkunft und Geschlecht Anpassungsstrategien in der indischen Landwirtschaft prägen

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​​​​​11.11.2025

Eine Studie im indischen Himalaya zeigt: Soziale Kriterien wie Herkunft und Geschlecht entscheiden darüber, wie sich Kleinbauern und -bäuerinnen an den Klimawandel anpassen. Denn oft kommt es auf das Vermögen und Kontakte an, ob man Zugang zu technischen Lösungen wie einer Bewässerungsanlage hat.

Klimawandel betrifft alle – aber nicht alle gleich. Eine neue internationale Studie, an der das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) beteiligt ist, zeigt: In ländlichen Regionen des indischen Himalayas hängt es von Einkommen, Bildung, Kaste und Geschlecht ab, welche Maßnahmen kleinbäuerliche Haushalte gegen Klimarisiken ergreifen.

Die Forschenden kommen zu dem Schluss, dass politische und entwicklungspolitische Maßnahmen erfolgreicher sind, wenn sie diese Faktoren gezielt berücksichtigen. Die Ergebnisse wurden im Fachjournal Discover Sustainability veröffentlicht. 

Im Distrikt Almora im nordindischen Uttarakhand untersuchten Forschende 298 landwirtschaftliche Haushalte. Mit statistischen Methoden analysierten sie, wie sich soziale Merkmale auf Anpassungsstrategien auswirken – etwa bei Dürre, Starkregen oder Ernteausfällen. Das Ergebnis: Anpassung ist keine rein technische Entscheidung, sondern hängt stark vom sozialen Umfeld ab.

Ökologisches Wissen und Zugang zu Technologie: Wie ökonomische Machtstrukturen die Ressourcennutzung prägen 

Haushalte mit geringem Einkommen – besonders unter weiblicher Leitung – nutzen häufiger ökosystembasierte und gemeinschaftlich getragene Strategien: Sie organis​ieren sich in Gemeinschaften, speichern Wasser mit traditionellen Methoden oder nutzen lokal angepasste Kulturpflanzen wie Hirse oder Buchweizen. Diese Strategien beruhen oft auf generationsübergreifendem Wissen und sind günstig verfügbar. 

Demgegenüber greifen wohlhabendere Haushalte – Männer wie Frauen – häufiger auf technische und institutionelle Lösungen zurück, etwa Bewässerungspumpen, Wetter-Apps oder staatliche Programme. Die Studie zeigt auch, dass Haushalte mit mittlerem und höherem Einkommen häufiger von Männern geführt werden, während weiblich geführte Haushalte überwiegend in den unteren sozialen Gruppen vertreten sind. 

„Wer wenig Land, Bildung oder Einkommen hat – und das betrifft vor allem Frauenhaushalte – kann sich Technik oder Versicherungen oft nicht leisten“, sagt Assoc. Prof. Michelle Bonatti vom ZALF. „Die Klimakrise trifft diese Menschen härter – deshalb brauchen sie andere Formen der Unterstützung. Aber sie bewahren auch wichtiges lokales Wissen über Anpassung an den Klimawandel, das anerkannt und bei der Planung von Unterstützungsmaßnahmen berücksichtigt werden muss.“ 

Warum ist das gesellschaftlich relevant? 

Viele Förderprogramme zur Klimaanpassung berücksichtigen soziale Unterschiede zu wenig. Die Studie zeigt, dass ein intersektionaler Ansatz – also der gleichzeitige Blick auf Geschlecht, Kaste, Einkommen und Bildung – dringend notwendig ist. 

Die Ergebnisse liefern wertvolle Hinweise für gerechtere Anpassungsstrategien – nicht nur für Indien, sondern auch für andere Weltregionen mit kleinbäuerlicher Landwirtschaft. Politik und Gesellschaft könnten daraus lernen, wie Klimaanpassung fairer und wirksamer gestaltet werden kann – besonders für Gruppen, die bisher wenig Beachtung fanden. 

Projektpartner: 

  • Jawaharlal Nehru University, Neu-Delhi, Indien 
  • G. B. Pant University of Agriculture and Technology, Uttarakhand, Indien 
  • Humboldt-Universität zu Berlin 
  • Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF), Müncheberg 

Förderhinweis: 

Die Open-Access-Veröffentlichung wurde ermöglicht und organisiert durch Projekt DEAL. Für die zugrundeliegende Forschung wurden keine Drittmittel bereitgestellt. 

Hinweis zum Text: 

Dies ist eine mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz erstellte Zusammenfassung des Originaltextes: Choudhary, A., Bonatti, M., Sieber, S., Pandey, D. T., & Joshi, P. K. (2025). Intersectional perspectives on gendered adaptation and social hierarchies in agricultural communities of the Indian Himalaya. Discover Sustainability, 6:676. DOI: https://doi.org/10.1007/s43621-025-01451-y.
Der Text wurde unter den Gesichtspunkten der KI-Regelungen am ZALF​ sorgfältig überprüft und überarbeitet.

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Eine Studie im indischen Himalaya zeigt: Soziale Kriterien wie Herkunft und Geschlecht entscheiden darüber, wie sich Kleinbauern und -bäuerinnen an den Klimawandel anpassen. Denn oft kommt es auf das Vermögen und Kontakte an, ob man Zugang zu technischen Lösungen wie einer Bewässerungsanlage hat. | Quelle: © Feraugustodesign / Pixabay.
Eine Studie im indischen Himalaya zeigt: Soziale Kriterien wie Herkunft und Geschlecht entscheiden darüber, wie sich Kleinbauern und -bäuerinnen an den Klimawandel anpassen. Denn oft kommt es auf das Vermögen und Kontakte an, ob man Zugang zu technischen Lösungen wie einer Bewässerungsanlage hat. | Quelle: © Feraugustodesign / Pixabay.
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© Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e. V. Müncheberg

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