29.07.2025

Am Samstag, 19. Juli 2025, eröffnete Siegurd Heinze, Landrat des Landkreises Oberspreewald Lausitz, mit dem Team des Projektes LIL-KliBioTo den ersten an den Klimawandel angepassten Radweg in Deutschland – die „Kühle Spur“.
Zum feierlichen Anlass begrüßten Sonoko Bellingrath-Kimura (Professorin am Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) in Müncheberg) und Professor Frank Wätzold (BTU Cottbus-Senftenberg) Forschende sowie interessierte Bürger mit und ohne Fahrrad am Hafen in Großräschen im Lausitzer Seenland.
Das symbolische Eröffnungsband durchschnitt Siegurd Heinze, Landrat des Landkreises Oberspreewald Lausitz. Zuvor fand vor Ort eine Podiumsdiskussion zum Thema „Naturbasierter Tourismus im Klimawandel und ökonomische Entwicklung der Region“ statt, bei der neben Landrat Heinze auch Martin Wolf vom Zweckverband Lausitzer Seenland (LSB) sowie Dr. Charlotte Gerling, Umweltökonomin an der BTU, wichtige Fragen zur wirtschaftlichen Weiterentwicklung der Lausitz, mit Fokus auf das Zusammenspiel von Natur, Kulturlandschaft, Tourismus und Wissenschaft diskutierten.
Vor Ort wurde deutlich: die Nachfrage nach Fahrradrouten wie der „Kühlen Spur“, die Herr Martin Wolf vom Zweckverband Lausitzer Seenland Brandenburg (LSB) anhand von Handouts vorstellte, ist groß: Die etwa 30 Kilometer lange Route verläuft zum größten Teil entlang von Wäldern, Baum- und Buschreihen, die bei Hitze für angenehme Temperaturen sorgen. Bademöglichkeiten wie etwa im Großräschener See oder Freizeit- und Erholungszentrum (FEZ) Großräschen und im Freibad in Altdöbern offerieren zusätzliche Abkühlung. Wasserspender entlang des Weges sowie Cafés bieten optimale Möglichkeiten zum Füllen der Wasser- und körpereigenen Energiespeicher.
Das Streckendesign, das Points of Interest (POIs) wie die IBA-Terassen in Großräschen und den Schloßpark Alt Döbern sowie die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr mit einbezieht, entstand im Forschungsprojekt „Landschafts-Innovationen in der Lausitz für eine klimaangepasste Bioökonomie und naturnahen Bioökonomie-Tourismus“ (LIL-KliBioTo). Das Projekt zeigt exemplarisch auf, wie Fahrradwege auszugestalten sind, um sie deutschlandweit an den Klimawandel anzupassen – für die Gesundheit und als Chance für den naturnahen (Fahrrad)Tourismus.
Neben LIL-KliBioTo gibt es im Rahmen von Land-Innovation-Lausitz viele weitere Forschungsprojekte, die mit ihren Ergebnissen einen Beitrag zur Entwicklung der Lausitz hin zu einer Modellregion für die Anpassung der Landnutzung an den Klimawandel leisten. Das Forschungsbündnis selbst sowie einige ausgewählte Vorhaben wurden anlässlich der Veranstaltung an Wissenschaftsständen vorgestellt:
- Wie wächst die Lausitz morgen? Klimaangepasste Pflanzenarten (ZALF, Projekt LIL-KliBioTo)
- Heiße Zonen - kühle Ecken: Landschaftselemente im Wärmebild (ZALF, Projekt LIL-KliBioTo)
- Landschaftskühlung durch naturbasierte Lösungen im Elbe-Elster-Kreis (Forschungsinstitut für Bergbaufolgelandschaften (FIB) e.V. und BTU Lehrstuhl VWL, insbesondere Umweltökonomie)
- Klang der Vielfalt - Artenerkennung durch Audiogeräte (BTU- Fachgebiet Umweltplanung)
- Agrarsysteme der Zukunft - Beweidung auf Grünland mit virtuellen Zäunen (BTU Lehrstuhl VWL, insbesondere Umweltökonomie-Projekt: GreenGrass)
- Grünland clever nutzen - kosteneffiziente Grünlandnutzung zur Erhaltung der biologischen Vielfalt (BTU Lehrstuhl VWL, insbesondere Umweltökonomie, Projekt Ecoclimb)
- Nachhaltige Beweidung im Klimawandel in Jordanien (BTU Lehrstuhl VWL, insbesondere Umweltökonomie)
- Kultur- und Naturerbe in der Lausitz (IHM- Institute for Heritage Management)
- Zweckverband Lausitzer Seenland
- Agri-Photovoltaik als Beispiel für die Energiegewinnung durch die Erneuerbaren (CEBra – Centrum für Energietechnologie Brandenburg e.V., Projekt iEnergy Solutions sowie ZALF, SynAgri-PV)
Förderung:
Land Innovationen Lausitz LIL wird im Rahmen des Programms „Wandel durch Innovation in der Region“ (WIR!) des Bundesministeriums für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) gefördert.
Weiterführende Informationen: